Vorsorguntersuchung & Gesundheitscheck in Graz
Die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung dient der Vermeidung bzw. der Früherkennung von Tumoren des Gebärmutterhalses, der Gebärmutter, der Eierstöcke und der Brust. Jede Frau sollte zumindest 1 mal pro Jahr eine gynäkologische Routine-Kontrolle durchführen lassen. Das rechtzeitige Erkennen von Erkrankungen ermöglicht in der modernen Medizin oftmals das Ausmaß einer Behandlung deutlich zu reduzieren und damit auch die nachfolgende Lebensqualität entscheidend zu verbessern.
Diese regelmäßigen Untersuchungen sollten unabhängig von eventuellen Schmerzen oder Beschwerden durchgeführt werden.
Blutuntersuchung mit Bluttest und Bestimmung der Blutwerte zur Erkennung von Indikatoren gehören zur ganzheitlichen Gesundenuntersuchung und dienen der Prävention und Diagnostik von Erkrankungen.
Wer sollte an der Früherkennung teilnehmen?
Frauen aller Altersgruppen sollten sich einer regelmäßigen gynäkologischen Untersuchung unterziehen. Grundsätzlich gilt, das ab Beginn sexueller Aktivität bzw. spätestens jedoch ab dem 20. Lebensjahr Frauen an den jährlichen Untersuchungen teilnehmen sollten. Auch nach den Wechseljahren wird die regelmäßige Kontrolle beim Frauenarzt/bei der Frauenärztin empfohlen.
Was beinhaltet eine gynäkologische Vorsorgeuntersuchung?
Anamnese
Zu Beginn einer jeden Erstuntersuchung führe ich eine genaue Anamnese durch. Diese soll insbesondere Fragen klären zu aktuellen Beschwerden, Vorerkrankungen, Operationen, Medikamenteneinnahme und Erkrankungen in der Familie. Das Gespräch liefert nicht nur wichtige Informationen, sondern hilft auch das Vertrauen zu stärken und sich insgesamt Wohlzufühlen und die Angst vor der Untersuchung zu nehmen.
Im Rahmen dieses ausführlichen ärztlichen Gespräches müssen aber auch Risikofaktoren (zum Beispiel Übergewicht, übermässiger Alkohol oder Nikotin Konsum, Bewegungsmangel, falsche Ernährung) ermittelt werden. Die Veränderung des Lebensstils kann das Entstehungsrisiko verschiedener Krebserkrankungen aber auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich reduzieren.
Weiters kläre ich im Rahmen der Anamnese auch den Impfstatus ab. Seit einigen Jahren wird die HPV-Impfung als gesundheitsfördernde Maßnahme allen Kindern und Jugendlichen zwischen 9 bis 12 Jahren kostenlos angeboten. Die HPV-Impfung dient der Krebsvorbeugung und wird in Zukunft die Häufigkeit der Neuerkrankungen von Gebärmutterhals-Krebs deutlich reduzieren.
Tastuntersuchung der Brüste
Der Arzt/Die Ärztin tastet dabei auf auffällige Knoten oder Verhärtungen im Brustgewebe, im Bereich der Achselhöhlen und des Schlüsselbeins. Auch wird auf Symmetrie der Brüste und Brustwarzen, Absonderungen der Brust, Lymphknotenvergrößerungen und Druckschmerz geachtet.
Wichtige Säulen der Brustkrebsfrüherkennung sind die genaue Selbsttastuntersuchung der Frau sowie die regelmäßige Mammographie ab dem 40. bzw 45. Lebensjahr bei einer unauffälligen Familienanamnese. Im Rahmen meiner Untersuchung kann ich meine Patientinnen über die richtige Form und Art der Untersuchung aufklären.
Untersuchung mit dem Spekulum
Zuerst werden die Schamlippen auf Auffälligkeiten wie Rötungen, Schleimabsonderungen oder kleine dermatologische Veränderungen überprüft. Anschließend untersuche ich mit dem Spekulum (ein Untersuchungsinstrument) die Scheide und den äußeren Muttermund. Im Rahmen der Krebsvorsorge wird ein Abstrich zur Früherkennung eines Gebärmutterhalskrebses entnommen. Dabei handelt es sich um den PAP-Abstrich. Dieser wird eingeschickt und vom Zytologischen Institut befundet. Bei Auffälligkeiten oder pathologischen Veränderungen informieren wir umgehend unsere Patientinnen und terminisieren eine Befundbesprechung, um die richtige Therapie entsprechend einleiten zu können.
Untersuchung mit dem Kolposkop
Im Anschluß an den Krebsabstrich wird mit dem Kolposkop (dabei handelt es sich um ein Untersuchungsmikroskop) der äußere Muttermund gründlich in mehrfacher Vergrößerung untersucht. Sollten verdächtige Veränderungen vorliegen, kann sofort eine Biopsie (Gewebeentnahme) entnommen werden.
Bimanuelle Untersuchung
Dabei werden ein oder zwei Finger in die Scheide eingeführt, während die andere Hand auf dem Bauch liegt und die Gebärmutter Richtung Tasthand drückt und so auf Auffälligkeiten der inneren Geschlechtsorgane untersucht wird.
Vaginaler Ultraschall
Mithilfe der Ultraschalluntersuchung durch die Scheide bekomme ich einen optimalen Einblick in die weiblichen inneren Organe. Dabei werden die Gebärmutter, die Eierstöcke und das kleine Becken sorgfältig auf Veränderungen überprüft.
Bitte beachten Sie, dass die Ultraschalluntersuchung leider bei manchen Versicherungen keine Kassenleistung darstellt und die Kosten somit nicht von der Krankenkasse übernommen werden.
Vorsorgen bedeutet auch Vorbeugen und sollte von allen Frauen regelmäßig in Anspruch genommen werden. Die Gesundheit ist das wichtigste Gut und daher ist es die Eigenveratwortung eines jeden Einzelnen an einem kostenlosen Gesundheitscheck teilzunehemen.
Es ist das Ziel der Vorsorgeuntersuchung, Risikofaktoren exakt zu erarbeiten und die Entstehung vor Erkrankungen zu verhindern oder zumindest die frühzeitige Erkennung zu sichern. Eine Krebserkrankung in einem Frühstadium zu erkennen und eine wirksame Therapie einzuleiten, erhöht signifikant die Chance auf eine komplette Heilung. Zusätzlich muss dann aber auch eine umfassende, medizinische Nachsorge angeboten werden.
Wie lauten die Empfehlungen der österreichischen Krebshilfe?
Welche Gesundenuntersuchungen und wann werden diese empfohlen?
9. bis 12. Lebensjahr
Die Krebshilfe empfiehlt Mädchen und Buben zwischen 9 und 12 Jahren eine HPV-Impfung. Derzeit wird ein Impfstoff gegen 9 HPV-Virusstämme kostenlos angeboten. Die Impfung besteht aus 2 Teilimpfungen bis zum 12. Lebensjahr. Danach sind 3 Teilimpfungen notwendig. Infektionen durch Humane Papillomaviren können zu Krebsvorstufen und in weiterer Folge zu Gebärmutterhalskrebs, Scheidenkrebs, Krebs der Schamlippen, Analkarzinom, Vulva- und Vaginalkarzinom sowie zu Krebsformen im Bereich des Rachens und des Kehlkopfes führen.
2. Untersuchungen ab dem 20. Lebensjahr
Ab dem 20. Lebensjahr sollten regelmäßige monatliche Tastuntersuchungen der Brust vorgenommen werden. Diese Selbstuntersuchung stellt einen wichtigen Bestandteil der Eigenverantwortlichkeit dar sowie der Sensibilisierung für den eigenen Körper. Die Tastuntersuchung sollte immer am Zyklusanfang, also nach der Regelblutung vorgenommen werden.
Desweiteren empfehle ich spätestens ab dem 20. Lebensjahr jährliche PAP-Abstrische im Rahmen der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung.
3. Untersuchungen ab dem 40. Lebensjahr
Ein Okkulttest (Untersuchung auf verborgenes Blut im Stuhl) sollte jährlich ab dem 40. Geburtstag durchgeführt werden. Dieser Test wird zumeist vom Hausarzt oder Internisten angeboten.
4. Mammografie Screening 45. bis 69. Lebensjahr
Mit der Röntgenuntersuchung der Brust können kleine Tumore, die noch nicht tastbar sind, entdeckt werden. Seit dem 1.1.2014 erhalten Frauen zwischen 45 und 69 Jahren im Zuge des nationalen Brustkrebs-Früherkennungsprogramms alle 24 Monate ein offizielles Schreiben mit der Einladung zur Mammografie. Frauen zwischen 40 und 44 und ab dem 70. Geburtstag können sich aktiv für eine Einladung anmelden.
Bei Frauen mit familiär erhöhtem Brustkrebsrisiko beginnt die jährliche Mammohrafie bereits mit dem 35. Lebensjahr. Zusätzlich kann auch eine MRT-Untersuchung der Brust notwendig sein.
5. Untersuchung ab dem 50. Lebensjahr
Um Darmkrebs frühzeitig zu erkennen, sollte ab dem 50. Lebensjahr alle 7–10 Jahre eine Koloskopie (Darmspiegelung) durchgeführt werden. Mit einem speziellen Instrument (Endoskop) wird dabei die Darmschleimhaut auf Veränderungen (Polypen) untersucht, die gleich während dieser Untersuchung entnommen werden können.